..war Mannswörth im Jahre 1902. Da beschloss der Gemeinderat Mannswörth, die Errichtung eines „Cholera- bzw. Infektionsspitals“ auf dem Areal der Kirche.
Ein Eintrag findet sich im Protokoll der Gemeinderatssitzung vom 26. Oktober 1902:
Wegen Herstellung eines Notspitales wurde beschlossen, einen Plan verfassen zu lassen für einen entsprechenden Bau auf zwei Zimmer, welcher Plan der Bezirkshauptmannschaft Bruck/Leitha zur Genehmigung vorgelegt werden muß. Der Maurermeister Franz Rubens wird beauftragt, einen Überschlag zum Bau des Notspitales, sowie zur Abtragung der Friedhofsmauer (das Stück neben Baschant bis zum alten Schulhaus) zu verfertigen und der Gemeinde vorzulegen.
...und am 27. März 1903:
Die Angelegenheit der Erbauung des neuen Infektionsspitales bei der am 27. März d. J. abgehaltenen Kommission anwesenden Vertretern der Gemeinde Mannswörth bekannt gegeben. Bedingungen wurden dem Ausschuß der Gemeinde bekannt gegeben. Der Bürgermeister wird ermächtigt zum Zwecke der Herstellung des Infektionsspitales und der Abtragung der zu demolierenden Kirchenhofmauer so wie zur Errichtung der neuen Einfriedung an Stelle der jetzigen, bei der Schwechater Sparkassa ein Darlehen von 4000 bis 5000 Kronen aufzunehmen.
Bis zum Jahr 1920 wurde das „Notspital“ als solches geführt und genutzt. Im Jahr 1920 wurde dann dem Gemeindesekretär das „Notspital“ als Wohnung zugewiesen.
Die Planung ging weiter, denn am 30. März 1921 wurde in einer Sitzung des Gemeinderates beschlossen, ein Bezirksspital zu errichten. Dazu wurde sogar ein Betrag von 5000 Kronen bewilligt.
Dieses wurde aber anscheinend nicht am Gelände der Kirche errichtet, sondern in der Mannswörther Straße 144? In den Aufzeichnungen ist nur eine Angabe über den Standort zu finden:
Am 15. Oktober 1938 (mit der Einverleibung zu Wien) wurden an die Gemeinde Wien als Groß-Wien übergeben:
16.000 Reichsmark Bargeld und Wertpapiere, außerdem gemeindeeigene Grundstücke im Ausmaße von 35 ha.....
An Gebäuden:...das Haus Nr. 144 (ehemaliges Notspital), ....
Mit der Einverleibung zu Wien endete die Selbständigkeit von Mannswörth, denn nach Kriegsende wurde Mannswörth von Schwechat "eingemeindet".
Doch trotz allem finde ich es großartig, dass die Gemeindeväter damals noch an die Bevölkerung gedacht haben. Leider ist von diesem Enthusiasmus bezüglich „für die Bürger“ in Mannswörth nichts mehr zu spüren.
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